- Labiau
- Labiau,russisch Polẹssk, Stadt im Gebiet Kaliningrad (Königsberg), Russland, im ehemaligen Ostpreußen, an der Deime, 2 km vor deren Mündung ins Kurische Haff, 6 900 Einwohner; Fischverarbeitung.Labiau kam 1258 an den Deutschen Orden. Die 1277 zerstörte Ordensburg wurde 1280 neu errichtet und 1657 zur Festung umgebaut. Bereits im 13. Jahrhundert entwickelte sich bei der Burg eine Siedlung. 1642 erhielt Labiau Stadtrecht und war bis 1809 Immediatstadt. 1945 kam Labiau unter sowjetische Verwaltung; 1990 wurde seine Zugehörigkeit zur Sowjetunion völkerrechtlich endgültig anerkannt (Rechtsnachfolger Russland).Der Vertrag von Labiau, geschlossen am 20. 11. 1656 zwischen Kurbrandenburg und Schweden, hob den Königsberger Vertrag auf. Schweden sicherte Kurbrandenburg die volle Souveränität über das Herzogtum Preußen und das Fürstentum Ermland zu. Beide Vertragspartner vereinbarten gegenseitige militärische Unterstützung, Handels- und Zollerleichterungen sowie Übereinstimmung beim Abschluss von Bündnissen und Friedensverträgen.Kurbrandenburgs Staatsverträge von 1601-1700, bearb. v. T. von Moerner (1867, Nachdr. 1965).
Universal-Lexikon. 2012.